TAG 12, 16. JANUAR 2012 - RÜCKFAHRT NACH MUSKAT

Wadi Tiwi

Wetter: Sonne, 32°

 

Klar, dass wir heute Morgen NICHT um 04.00 Uhr aufgestanden sind, um noch einmal die Schildkröten zu beobachten. Wir waren einfach zu müde – und zu faul. Und wie wir später erfuhren, war das auch genau die richtige Entscheidung. Denn bei der Frühsession wurden keine Schildkröten gesehen. Also gut, dass wir in unserem schönen, gemütlichen Bett geblieben sind.

 

Nach dem Frühstück machten wir uns dann wieder auf den Weg in Richtung Muscat. Zunächst fuhren wir noch einmal durch Sur und dann die Küste entlang in Richtung Norden. Mit einer wunderbaren Aussicht entlang der Küste. Nach ca. 1 Stunde fuhren wir von der Straße ab und machten einen Abstecher ins Wadi Tiwi.

 

Die zum hintersten Ort des Tales, Mibam, war ca. 35km lang und Manu hat das wirklich prima gemacht. Denn es war ganz schön steil und kurvig bis zu unserem Ziel. Und es kam nicht selten vor, dass ein Felsen so nah am Weg war, dass Manu seine ganze Fahrkunst einsetzen musste, um durch diese Enge zu fahren.

 

Nach ca. 40 Minuten Fahrt mit wunderbaren Blicken auf das Tal und auf zahlreiche Palmenhaine kamen wir in Mibam an. Wir liefen durch das Örtchen und trafen zunächst auf einige Frauen, die alle zusammen das Mittagessen zubereiteten. Und auch wenn sie uns zunächst ganz großzügig zum Essen einluden (wir lehnten dankend ab!), baten sie uns doch recht bald, wieder zu gehen. Denn bei unserem Anblick fingen auf einmal alle Kinder an zu weinen… Und so machten wir uns schnell aus dem Staub.

Mibam

Und kamen zu einem anderen Teil des Dorfes, wo wir die vielen kleinen Gassen erkundeten. Wirklich schon wieder eine glückliche Fügung, dass wir diesen Ort hier gefunden haben… Diese vielen kleinen schönen Gässchen… und auf einmal kamen wir an einem Haus vorbei, vor dem viele Schuhe lagen – und so wagten wir einen Blick hinein. Und Manu fing gleich ein Gespräch mit einem jungen Kerl davor an.

 

Und dann war da dieser kleine Junge – Asseem – vielleicht 2 Jahre alt. Er schaute mich mit seinen großen Augen zunächst ganz ängstlich und schüchtern an. Dann aber holte ich einen der kleinen Teddys hervor, die ich auf die Reise mitgenommen hatte. Und ganz plötzlich sah ich solch ein Strahlen in den Augen des Jungen. Und so lief der Teddy in Richtung Asseem und dieser nahm ihn ganz glücklich in Empfang. Und ließ ihn danach nicht mehr los. Und konnte auch die Augen nicht mehr von mir abwenden. Und strahlen.

 

Wir wurden dann sogar eingeladen, das Haus der Familie zu betreten. Und so entledigten wir uns unserer Schuhe und setzten uns zu den Männern dort (keine Ahnung, wo die Frauen waren) auf den Fußboden. Sogleich wurde uns Kaffee gereicht – den Manu gleich ganz sorglos trank. Und er hatte Recht damit. Das war solch eine nette Geste. Ich nippte nur an dem Glas – aus Angst, mir mit irgendwelchen Bakterien den Magen zu verderben. Wie doof von mir. Das war solch ein netter Moment. Währenddessen kamen immer mehr neugierige Kinder zu dem kleinen Haus, um uns zu begutachten. Und einige waren dann sogar so neugierig, dass sie meinen Rucksack – den ich dummerweise draußen liegen gelassen hatte – durchstöberten. Bevor Manu diesen dann in Sicherheit brachte.

The White Beaches

Auf dem Rückweg zu unserem Auto bekamen wir dann doch einen richtigen Schreck. Es wirkte so, als hätten ein paar Kinder unser Auto in Beschlag genommen und geöffnet. Das hätte uns am vorletzten Tag gerade noch gefehlt. Aber wir hatten uns zum Glück geirrt und es wirkte nur so, da viele kleine Augen unseren Jeep begutachteten. Das hätte aber auch wirklich so gar nicht zu diesem Land gepasst. Wir sind zwei Wochen lang mit einem voll bepackten Auto durch das Land gefahren, haben unseren Jeep überall abgestellt – und nie auch nur einen Funken Sorge gehabt, dass dies unsicher sein könnte. Wirklich ein tolles Land, indem man so sorglos sein kann.

 

Vom Wadi Tiwi aus fuhren wir weiter die Küste entlang. Und an einer ganz besonders schönen Stelle fuhren wir wieder von der Straße ab und liefen an den Strand. Und wieder war kurz nach uns ein Omani da, um uns zu frage, ob wir eventuell Hilfe benötigen und wie es uns im Oman gefällt. Was für hilfsbereite Menschen hier. Und es war wirklich eine wunderschöne Stelle, an der wir „gestrandet“ sind.

Kargeen Café

Irgendwann mussten wir dann aber auch hier wieder losfahren und so kamen wir gegen 18.00 Uhr dann in unserem Hotel „Grand Hyatt“ in Muscat an. Dort blieben wir aber nicht lange, sondern fuhren gleich weiter zum Souk von Muttrah. Manu wollte noch ein paar Mitbringsel besorgen – und ich kaufte mir auch ein paar der schönen großen Schals. Und plötzlich standen Christiane und Albert vor uns – die wir im Bin Ateeq Restaurant in Nizwa kennen gelernt hatten. Was für ein Zufall…

 

Und so aßen wir im Anschluss zu viert im „Kargeen Caffee“-Restaurant zu Abend – allerdings erst, nachdem wir uns mal wieder in Muscat verfahren hatten und uns ein freundlicher Taxifahrer (kostenfrei) dorthin gebracht hatte. Das Restaurant an sich ist wunderschön in einem Garten mit vielen kleinen Lichtern in den Bäumen. Und hervorragendem Essen.

Wirklich ein schöner letzter Abend für eine tolle Reise…