TAG 3, 07. JANUAR 2012 - IN DER BATINAH EBENE

Barka

Wetter: Sonne, 28°

 

Heute sollte es also endlich mit „unserem“ Wagen losgehen. Mit einer Stunde Verspätung und dafür dann ohne Fahrzeugpapiere, wurde unser Toyota Landcruiser zum Hotel gebracht. Dann aber starteten wir direkt in Richtung „Batinah“-Ebene. Diese erstreckt sich in einen etwa 25km breiten Streifen westlich der Hauptstadt bis nach Musandam und ist der bedeutendste Agrarraum des Landes. Hier werden neben Unmengen an Datteln auch Zitrusfrüchte, Bananen, Mangos und Tomaten in großem Stil angebaut.

 

Unser erster Stopp führte uns in das Fischerdorf Barka, den mit 93.000 Einwohnern ersten größeren Ort hinter der Capital Area. An die frühere Bedeutung Barkas als wichtiger Hafenstandort, von dem aus im 18. Jahrhundert Datteln und Zitronen nach Indien und Ostafrika geschifft wurden, erinnert heute nur noch das Fort. Das durchaus seine Bedeutung hatte. Aufgrund des freien Zugangs zum Meer sind die Dörfer der Batinah Ebene von jeher immer wieder Angriffen ausgesetzt gewesen – und schützten sich mit umfassenden Fortanlagen gegen Angreifer.

 

Das ist aber Vergangenheit, und so war das Fort geschlossen und wir konnten direkt am breiten Sandstrand zusehen, wie Fischer mit ihren kleinen Booten ankamen, und ihren Fang direkt in dem nebenan gelegenen Souk ablieferten. Fasziniert konnten wir hier beobachten, wie der frische Fisch dann direkt verkauft wurde. Wir schauten zu, wie der Auktionator zunächst den Fisch einzelnen Händlern zuteilte und diese ihn dann an den Endkunden verkauften.

 

Und natürlich machten wir nach einem kurzen Rundgang durch das Städtchen, inklusive einer Entdeckungstour durch den örtlichen „Supermarkt“, einen Stopp am Strand, gingen mit den Füßen ins Wasser und sammelten Muscheln.

Nakhl Fort

Die nächste Station des Tages führte uns nach Nakhal, wo wir das dortige Fort besichtigen wollten. Das vor über 350 Jahren errichtete Fort wurde zu Beginn der 90er Jahre komplett renoviert und so konnte man hier sehr schön die vielen Räume mit traditionell ausgestatteten Gegenständen, Deckenmalereien und auch die vielen Wachtürme durchstöbern. Wirklich interessant, solch ein Fort einmal von innen zu sehen. Aber mich hätte es vor allem interessiert, das Ganze einmal zur damaligen Zeit zu erleben – und in die Atmosphäre der „1001 Nacht“ einzutauchen.

 

Und dann hatten wir Hunger. Und wie wir schon am Vortag festgestellt hatten, war auch hier mittags alles geschlossen. Hier werden konsequent um spätestens 12.00 Uhr alle Läden dicht gemacht. Sogar die Coffee Shops. Aber wir hatten Glück und fanden den wohl einzigen offenen Coffeeshop des Ortes und aßen dort zu Mittag. Ich nur Reis, Manu dafür umso mehr: Reis, Hähnchen und Gemüse. Und nachdem er sah, wie ein paar junge Omanis ganz nach traditioneller Art lediglich mit der rechten Hand aßen, machte er dieses ebenso – mit dem größten Vergnügen. Und auch zum Vergnügen der Omanis…

 

Die nächste Station sollte uns ins Wadi Abyad zum Wandern führen. Das erste Mal, dass unser Jeep zeigen musste, was er so drauf hat. Denn schon bald war die Straße nichts anderes mehr als Steinpiste. Es ging bergauf und bergab, durch Wasserstellen und nicht selten musste Manu den Allradantrieb einschalten. Das war ganz schön abenteuerlich… Und dann kamen wir an eine Stelle, wo wir uns nicht wirklich sicher waren, ob wir hier weiter fahren – oder das Auto besser stehen lassen sollten. Wir entschieden uns für Letzteres, hätten im Nachhinein aber weiter fahren sollen. Denn durch das Laufen haben wir ganz schön viel Zeit verloren – und so schafften wir es leider nicht mehr, die blauen Pools zu sehen. Die Sonne war mittlerweile untergegangen und da der Weg ganz schön felsig war, wäre es zu gefährlich gewesen, diesen bei Dunkelheit zu laufen. Schade. Es wäre schön gewesen, die blauen Pools zu sehen – aber auch so war das eine richtig schöne Wanderung. Und so müssen wir dann einfach ein anderes Mal noch einmal wieder kommen.

Nakhl Fort

Unseren nächsten Halt wollten wir eigentlich in Ar Rustaq machen. Aber dort angekommen war es schon so dunkel und der Ort wirkte nicht wirklich interessant, so dass wir uns auf den Rückweg in Richtung Muscat machten.

 

Dort kamen wir gegen 21.00 Uhr im Hotel an, aßen zu Abend und gingen schlafen.