TAG 2, 30. JANUAR 2009 - AUF ENTDECKUNGSTOUR DURCH LIMA

Richtig gut erholt bin ich heute Morgen schon um 06.30 Uhr aufgewacht. Beim Frühstück saßen wir dann mit einem netten älteren Amerikaner aus San Francisco zusammen, der uns neben ein paar netten Anekdoten auch ein paar gute Tipps gab.

 

Heute wollten wir die Millionenstadt Lima erkunden. Und so ging es nach dem Frühstück per Taxi los in die Innenstadt zur Plaza de Armas. Auf dem Weg lernten wir schon einmal den peruanischen Verkehr kennen – lange nicht so schlimm wie in Indien. Aber auch hier gehört die Hupe zur unverzichtbaren Ausstattung.

 

Während wir auf der Plaza de Armas dabei waren, uns erst einmal zu orientieren, wurden wir von einer peruanischen Englischlehrerin und ihren 12-jährigen Schülerinnen angesprochen, ob wir ein paar Fragen beantworten würden. Die Mädels waren also da, um auf dieses praktische Weise Englisch zu lernen. Eine wirklich gute Idee und gleich zu Beginn eine wirklich nette Begegnung. Nachdem die Mädchen am Ende alle unsere E-Mail-Adressen abgefragt hatten, bin ich einmal gespannt, ob wir von ihnen hören werden.

Ja und dann haben wir erst einmal die Plaza auf uns wirken lassen. Hier war einst das Herz Limas. Das älteste Gebäude des Platzes, die Kathedrale wurde 1746 nach einem Erdbeben wieder neu errichtet. Ringsum befinden sich weitere Gebäude wie der Palast des Erzbischofs und der Sitz der peruanischen Regierung, die aber alle aus dem 20. Jahrhundert stammen. Wir konnten zwar nicht in die Kathedrale, die geschlossen war, aber auch der Rest des Platzes war sehr schön. Wir liefen zunächst weiter zu dem leider ebenfalls geschlossenen Hauptbahnhof und dann entlang dem streng bewachten Palacio de Gobierno. Auf dem Weg zur Iglesia de Santo Domingo wurden wir von einer peruanischen Touristenpolizistin auf die Gefahren eines Touristen in Lima hingewiesen – als Dank durft sie uns dann gleich als Photomodell dienen. Durch das Viertel liefen wir dann weiter bis zum Mercado Central, einem großen Fleisch-, Fisch- und Gemüsemarkt. Völlig abgefahren. Und sehr interessant.

 

Und da sich dann der erste Hunger einstellte, nahmen wir uns das wahrscheinlich älteste Taxi Limas, um zurück nach Miraflores zum Shopping Center Larco Mar zu gelange. Direkt am Pazifik gelegen. Dort folgten wir dem Tipp des Amerikaners aus dem Hotel und aßen im Restaurant „Mango’s“ zu Mittag. Das Essen war lecker und der Blick auf den Pazifik war grandios.

Nach dem Mittagessen liefen wir die Klippen hinunter bis ans Meer. Ganz komisch. Miraflores selbst ist auf hohen Lehmklippen gelegen. Das das Ganze Bestand hat und nicht abrutscht ist schon verwunderlich. Direkt hinter den Klippen liegt der Sandstrand von Lima. Allerdings mit ganz schwarzen Sand, wodurch der ganze Strand ziemlich schmutzig aussieht. Aber schön war es schon, die Füße mal ins Meer zu tun. Vor allem, weil es mittlerweile ganz schön heiß geworden war.

 

Das war sowieso überraschend. Während es in Limas Zentrum schon vormittags schön heiß war, war die Luft in Miraflores richtig frisch, klar und auch deutlich sauberer.

 

Am Strand haben wir und dann erst einmal in den Sand gesetzt und das Treiben dort auf uns wirken lassen. Und wahrscheinlich auch schon den ersten Sonnenbrand geholt. Nach einer Stunde am Strand ging es dann weiter in das Künstlerviertel Barranco. Mit schönen, noblen Häusern, die in ganz unterschiedlichen Farben bemalt waren.

 

Zurück im Hotel setzten wir uns auf die Terrasse und waren erst einmal platt von der Hitze, dem Fußweg von Barranco zurück nach Miraflores und nicht zuletzt den unterschiedlichen Eindrücken des Tages. Und so nahmen wir uns die Reiseführer zur Hand, um uns ein wenig weiter über Lima zu informieren.

 

Die von Francisco Pizarro im Jahr 1535 gegründete „Stadt der Könige“ (was ein passender Kontrast zum „Fluss der Könige“ im letzten Jahr in Bangkok) verfügt heute über fast 10 Millionen Einwohner und auch über viele Widersprüche. Während die Innenstadt rund um die Plaza de Armas auf uns sehr kleinstädtisch wirkte, konnte man auf den weiter entfernten Hügeln gleichzeitig die Elendsquartiere erkennen. Barranco dagegen wirkte sehr wohlhabend. Und was uns am meisten auffiel, war die Nähe zu Europa. Manchmal kam es einem wirklich so vor, als wäre man gerade auf einer spanischen Plaza.

Barranco

 

Was Pizarro nicht wusste, als er die Stadt gründete war, dass sich diese Küstenoase in einem Erdbebengebiet befand. So ist Lima seit ihrer Gründung schon mehrfach von schweren Erdbeben erschüttert worden. Die schwersten zerstörten 1687 und 1747 die Stadt nahezu völlig. Zurück blieben nur Ruinen. Und jedes Mal wurde die Stadt prächtiger wieder aufgebaut. Und so entstand z. B. auch an der Stelle des Wohnhauses Pizarros der heutige Palacio de Gobierno. Die letzten großen Erdbeben fanden in den Jahren 1970 und 1991 statt. 

 

 

Das Abendessen nahmen wir im Restaurant „Las Tejas“ auf der anderen Straßenseite unseres Hotels ein. Das Essen war sehr lecker und das rustikale Ambiente sehr schön. Auf unserem kleinen Verdauungsspaziergang im Anschluss an das Essen liefen wir zum Parque Central, wo auf einem kleinen Platz die Menschen abends Salsa tanzten.