TAG 3, 31. JANUAR - AREQUIPA

Heute sollte es zur nächsten Station unserer Reise nach Arequipa gehen.

 

Arequipa, die weiße Stadt, wird auch die „Stadt des ewigen Frühlings“ genannt. Sie liegt 75km von der Küste entfernt in einem fruchtbaren Tal. Drei mächtige, schneebedeckte Vulkane prägen die Umgebung der Stadt: El Misti (5.822m), Nevado Chachani (6.075m) und Pichu Pichu (5.571m). Mit ihren etwa 700.000 Einwohnern ist Arequipa nicht nur das Kultur- und Wirtschaftszentrum des Südens, sondern zugleich die zweitgrößte Stadt Perus. Auf einer Höhe von 2.353m gelegen schien uns Arequipa als gute Steigerung auf den Weg in die Höhen Perus.

 

Nach dem Frühstück wurden wir vom Hotel zum Flughafen gefahren. Wir hatten das grundsätzlich immer so organisiert, dass wir von den Hotels am Flughafen abgeholt und auch wieder dorthin gebracht wurden, was schon eine ziemliche Erleichterung mit dem ganzen Gepäck war. Zumal wir so viele Warnungen vor Taxifahrern an Flughäfen gelesen hatten, dass wir hier einfach auf der sicheren Seite sein wollten.

 

Während wir im Verlauf des Fluges immer wieder eine tolle Aussicht auf schneebedeckte Berge und tiefe Täler hatten, erwarte uns in Arequipa ein total bedeckter Himmel. Wie schade.

 

Auch hier lief die Abholung wieder prima und so kamen wir bald darauf in unserem Hotel „La Gruta“ an. Ein komisches Haus. Alles sehr sauber und in Ordnung, aber so komplett ohne Flair. Und so, als wäre es in den 70er Jahren eingerichtet – und seitdem nicht mehr verändert worden.

Monasterio Santa Catalina

Wir liefen nach unserer Ankunft direkt vom Hotel aus los zum Kloster „Santa Catalina“, das nach einigen Exzessen im 16. Jahrhundert, neu geordnet und die folgenden 300 Jahre komplett von der Außenwelt abgeschlossen war. Eine richtige kleine Stadt in der Stadt mit einer Fläche von über 20.000 qm². Jede Gasse hat einen Namen. Gärten und Werkstätten und eine eigene Wasserversorgung sorgten dafür, dass das Kloster autark war. In das Dominikanerkloster einzutreten war eine große Ehre, die nur den Töchtern aus reichen Patrizierfamilien spanischer Abstammung zuteil war. Eine Mitgift von 1.000 Goldpesos musste bei Eintritt in das Kloster entrichtet werden, und die Familien waren verpflichtet, weiterhin für den Lebensunterhalt der Nonnen aufzukommen. Etwa 150 Nonnen und 400 Dienstmädchen lebten hier. Heute wohnen nur noch wenige Nonnen in einem abgeschiedenen Teil des Klosters, da es seit 1970 für Besucher geöffnet wurde.

 

Ein wirklich schöner Komplex, der von einem dunklen Kobaldblau und einem dunkeln Orange geprägt ist. Wirklich tolle Farben. Schade nur, dass die Sonne nicht schien. Dann hätte das Ganze noch viel mehr gewirkt.

 

Da es am Ende unserer Tour schon später Nachmittag war und wir immer noch nichts gegessen hatten, nahmen wir uns kurzerhand eines der vielen kleinen gelben Taxis, die wie Spielzeugautos aussahen, und fuhren zur nächsten Shopping Mall, um dort völlig ausgehungert in einen Burger King einzufallen – als hätten wir seit Tagen nichts mehr gegessen. Ein Positives hatte der Abstecher aber dann doch – Jens konnte sich eine Badehose kaufen.

Danach ging es wieder in die Altstadt zurück zu der Plaza de Armas. Diese „Plaza Principal de la Virgen de la Asunción“ wird an drei Seiten von zweistöckigen Arkadengängen umsäumt. In den 450 Jahre alten Gebäuden befinden sich heute Restaurants und Cafés. Die gesamte Nordseite der Plaza wird von der mächtigen Kathedrale eingenommen.

 

Während wir die Kathedrale besichtigten, fand ein Gottesdienst statt und so setzten wir uns hin und lauschten den Gesängen. Auch in der Kirche Santo Domingo wurde Musik von einem Organisten gespielt und viele Leute saßen dort, um entweder einfach nur der Musik zu lauschen oder zu beten. Die schönste Kirche aber war für mich die Iglesia San Francisco. Offensichtlich deutlich ärmer als die andren beiden Kirchen, aber mit einer sehr schönen Apsis ganz aus Holz und einer ganz besonderen Atmosphäre. Zudem wurde die Iglesia de San Francisco durch mehrere Erdbeben weitgehend zerstört. Sie steht jedoch noch und man kann den großen Riss in der Kuppel als Zeugnis eines der Beben immer noch sehen.

 

Da wir im Anschluss eigentlich alles gesehen hatten, was wir wollten, aber gleichzeitig noch viel zu vollgefressen waren, setzen wir uns erste einmal müde auf die bequeme rote Couch einer Lounge und probierten Coca-Tee. Naja, meins ist das nicht, es schmeckt wie Spinat in Teeform. Aber mit viel Zucker war es ok.

 

Beim Abendessen im Restaurant „Are Quipay“ probierten Jan und Jens zum ersten Mal Alpaca, während mir der Burger immer noch schwer im Magen lag und ich daher mit einer einfachen Tomatensuppe mehr als zufrieden war.